Bank für Kirche und Caritas betreibt aktives Engagement auf der Hauptversammlung des Rüstungsproduzenten Rheinmetall

Als katholische Kirchenbank konfrontieren wir Rheinmetall mit seiner Rolle beim Einsatz von Bomben im Jemen

Bei der am 8. Mai 2018 in Berlin abgehaltenen Hauptversammlung von Rheinmetall nahm erstmalig auch die Bank für Kirche und Caritas eG (BKC) als deutscher Vertreter des europäischen Engagement-Netzwerks institutioneller Investoren „Shareholders for Change“ (SfC) teil. Gemeinsam mit der italienischen Stiftung und dem SfC-Mitglied Fondazione Finanza Etica sowie der italienischen Nichtregierungsorganisation Rete Italiana per il Disarmo, die sich für Abrüstung einsetzt, kritisiert die BKC vor dem Vorstand, Aufsichtsrat und Aktionären von Rheinmetall den Export von Bomben an Saudi Arabien über das italienische Tochterunternehmen RWM Italia SpA. Gemäß den Recherchen von Rete Disarmo werden diese Bomben im Jemenkrieg eingesetzt, wo sie bereits unzählige zivile Opfer gefordert haben und die humanitäre Katastrophe unter der Bevölkerung verschlimmern. „An der Hauptversammlung haben wir deshalb Rheinmetall mit einem Dutzend Fragen unter anderem zur Produktion der Bomben in Italien, den weiteren Plänen zu diesen Produktionsanlagen und dem Umgang als Unterauftragnehmer von in den USA ansässigen Rüstungskonzernen konfrontiert. Dabei erhöht es die Aufmerksamkeit der Konzernlenker deutlich, wenn diese Fragen von einem institutionellen Investorennetzwerk mit etwa 22 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen gestellt werden“, betont Tommy Piemonte, Leiter Nachhaltigkeitsresearch bei der Bank für Kirche und Caritas.

Da die ethisch-nachhaltige Anlagestrategie der BKC keine Investitionen in Rüstungskonzerne erlaubt, ist über das Shareholders for Change Netzwerk eine einzelne Aktie von Rheinmetall erworben worden, um ein Stimm- und Rederecht an der Hauptversammlung zu haben. Dieses Vorgehen wird als „Shareholder Critisim“ (deutsch: „kritisches Aktionärstum“) bezeichnet und ist eine Möglichkeit für die BKC, aktiv Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu nehmen. Damit bringt sich die BKC als „Treiber“ für eine nachhaltige Entwicklung ein und verleiht gleichzeitig ihrer christlichen Wertorientierung als Kirchenbank Ausdruck. So hat auch Bischof Giovanni Paolo Zedda der italienischen Diözese Iglesias, in der die beschriebene Bombenproduktion von RWM Italia ansässig ist, letzte Woche in einem Kommuniqué vom 3. Mai mitgeteilt, dass niemand die Produktion von Waffen, egal wo, billigen würde, um unsere Häuser, unsere Schulen, unsere Krankenhäuser, unsere Kirchen oder unsere Bevölkerung zu bombardieren. Und er stellt die rhetorische Frage, ob die jemenitische Bevölkerung nicht die gleichen Rechte haben wie wir.

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