Generalversammlung 2022

Bank für Kirche und Caritas zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2021

Generalversammlung der Paderborner Kirchenbank erstmalig in der Paderhalle

„Wir sind mit der Geschäftsentwicklung unserer Bank im Geschäftsjahr 2021 insgesamt zufrieden“, so der Vorstandsvorsitzende der Bank für Kirche und Caritas eG (BKC) Dr. Richard Böger. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßten nach zwei digitalen Veranstaltungen in den letzten beiden Jahren bei der diesjährigen Generalversammlung am 13. Juni 2022 wieder Mitglieder und Gäste vor Ort in der Paderhalle. “2022 ist für uns ein besonderes Jahr: Nach Gründung im Jahr 1972 begehen wir unser 50-jähriges Jubiläum. Es freut uns, nach unserer Festveranstaltung im März dieses Jahres auch jetzt wieder in vertraute Gesichter geblickt zu haben. Die Gespräche und persönlichen Begegnungen mit unseren Mitgliedern waren in diesem Jahr eine echte Bereicherung“, freut sich Dr. Böger.    

Der Vorstandsvorsitzende ging auf das schwierige wirtschaftliche und auch politische Umfeld ein. Der Ukraine-Krieg, gestiegene Rohstoffpreise und ein steigendes Zinsniveau hemmen den Konsum und die Investitionen. „Wir erleben eine starke Inflation im Euroraum, die weiterhin enorm von den Energiepreisen getrieben wird“, so Dr. Böger.

Im Kundenkreditgeschäft ist die BKC auch in diesem Jahr stark um knapp 11 % auf 1,9 Mrd. Euro gewachsen. Die Ertragslage hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Das Eigenkapital konnte deutlich um fast 7 % auf 564 Mio. Euro aufgestockt werden. Nachdem über die Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat informiert wurde, wurde die vorgeschlagene Verwendung des Jahresüberschusses einstimmig angenommen. Die Mitglieder können sich über eine Dividende in Höhe von 5 % freuen.

Die turnusmäßig aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Christian Bambeck, Generalvikar Alfons Hardt, Dr. Frank Wenzel und Marcus Zumdieck wurden mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt. 

„Katholische Friedensethik und der Krieg in der Ukraine“

Der diesjährige Gastreferent Prof. Dr. Peter Schallenberg, Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät Paderborn überzeugte mit seinem Vortrag und warf zu Beginn die Frage auf: Gibt es den gerechten Krieg? Er gab einen breiten Abriss über viele Kriegsszenarien der jüngeren, aber auch älteren Historie. Es gebe aus Sicht der katholischen Sozialethik im Krieg das Recht auf Selbstverteidigung zum Schutz der Wehrlosen. Auch andere Staaten haben das Recht zur Unterstützung. Der Krieg sei aber immer der Niedergang jedes wahren Humanismus, und das gilt gerade auch im Ukraine-Krieg. „Gerecht daran ist allenfalls der Schutz der Unschuldigen am und im Krieg“, so Prof. Dr. Schallenberg. „Und entscheidend ist – aus Sicht der christlichen Friedensethik – ja auch, ob ein Versöhnungswille da ist. Was kommt denn nach dem gerechten Krieg? Gibt es eine Art gerechten Frieden, der mehr sein will als nur ein beliebig verlängerter Waffenstillstand? Ist es dann wie nach dem Ende des 1. Weltkrieges 1919, als wenige Bereitschaft zur Versöhnung zwischen den Kriegsparteien bestand? Oder wird es eher ein Friede wie nach dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945, der Anlass für den Beginn echter Aussöhnung zwischen ehemaligen Feinden wie Deutschland oder Frankreich war. Kann ein solcher Friede sogar Versöhnung und Vergebung ermöglichen?“