Im Vergleich zum Vormonat unverändert hält sich die Arbeitslosenquote im Dezember 2020 im Euroraum bei 8,3 %. Zuvor gab es im Oktober und November laut aktualisierter Daten von Eurostat jeweils einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat. Mit anderen Worten, Dank dem Instrument des Kurzarbeitergeldes hält sich die Quote zum Jahresende trotz zweitem Lockdown zumindest statistisch stabil.
Dennoch hat die Corona-Krise auch offiziell zu einem Anstieg der Erwerbslosigkeit geführt. Der Blick auf den Vorjahresmonat Dezember 2019 verdeutlicht dies – damals lag die Arbeitslosenquote bei 7,4 %. Insgesamt waren im Euroraum im Dezember 2020 knapp über 13,6 Millionen Menschen ohne Arbeit, gut 1,5 Millionen mehr als im Vorjahresmonat.
Dramatisch hoch bleibt die Jugendarbeitslosigkeit im Euroraum. Und sie stieg im vierten Quartal 2020 weiter an: Im Dezember 2020 lag sie bei 18,5 %, im September 2020 waren es noch 18,0 %.
In Frankreich stieg die Arbeitslosigkeit laut den angepassten Zahlen von Eurostat im Dezember 2020 leicht auf 8,9 % im Vergleich zum Ende des dritten Quartals September 2020 (8,8 %). Wenig zuverlässig bleiben die Zahlen aus Italien. Für Dezember wird eine Arbeitslogenquote von 9,0 % gemeldet, das wäre ein leichter Anstieg zum Vormonat aber ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2019 (9,6 %). Bemerkenswert ist im Stiefel aber die Jugendarbeitslosigkeit, die im Dezember 2020 auf 29,7 % angewachsen ist.
Auch in Deutschland ist die Arbeitslosenquote im Dezember nur leicht gestiegen und liegt laut der Berechnung von Eurostat bei 4,6 %. Das klingt auf dem ersten Blick nach einem »resilienten« Arbeitsmarkt. Allerdings ist auch die Erwerbstätigkeit im Durchschnitt des Jahres 2020 um 480.000 Personen oder 1,1 Prozent gesunken.
Ebenso muss die Kurzarbeit berücksichtigt werden. Nach Angaben des Ifo-Instituts ging diese zwar von 3,7 Millionen Menschen im September 2020 auf 1,95 Millionen im Dezember 2020 weiter zurück, allerdings ist im Zuge des zweiten Lockdowns wieder eine Tendenz nach oben zu beobachten – betroffen sind vor allem Gastgewerbe und Einzelhandel. Für Januar 2021 meldet das Ifo-Institut bereits einen Anstieg der Kurzarbeit um 20 Prozent auf knapp 2,6 Millionen.
Rechnet man den durch die Kurzarbeit verursachten Arbeitsausfall in Vollzeitarbeitsplätze um, ergibt sich rechnerisch eine zusätzliche Zahl beschäftigungsäquivalenter Kurzarbeitender von rund einer Million, so etwa Friederike Spiecker. Zusammengenommen nähert sich die Unterbeschäftigung damit inzwischen der 5-Millionen-Grenze.